Hallo, mein Name ist Katharina und ich bin Blog-Aholic. Und: Ich habe ein Problem. Und dieses Problem heisst "Elternzeit".
Jetzt denkt ihr: Aber das hast du doch schon lange?! Stimmt genau. Mein derzeitiges (zugegebenermaßen) Luxusproblem ist auch nicht MEINE Elternzeit, sondern die meines Mannes.
Hier passiert gerade so einiges Neues.... und eine Neuigkeit ist, dass mein über alles geliebter Gatte nun ganze 8 (!!!) Wochen hier zu Hause sein wird.
Ja, ihr habt richtig gelesen. ACHT lange Wochen.
Da würde so manch einer ja nun sagen "Ist doch toll, freu dich doch!". Und das HAT so manch einer auch bereits gesagt. Ich habe da eher gemischte Gefühle.
Heute ist Tag 4 und ich google gedanklich schon Scheidungsanwälte und Erholungskuren.
Nein, keine Angst liebe Schwiegermama, falls du das liest - und keine Sorge Schatz - ich mache nur Spass.
Aber an dieser Stelle ein Beispiel für die Situations-Dramatik gefällig?
Heuet morgen hat Flo unsere Große angezogen. (Ich musste ihn auch nur 2658745 Mal darum bitten, dass eben zu machen, weil ich bereits staubsaugend und Greta fütternd die Spülmaschine ausgeräumt habe und leider keine Hand mehr frei hatte.)
Sophia sah danach aus wie...hhmmm.....als hätte sich ihr Pelikan-Malkasten über sie übergeben müssen. Evtl. war es auch Stevie Wonder, der sie angezogen hat. Aber hey - ich hab nix gesagt.
Aber ihr merkt den Ernst der Lage, oder?
Hier nochmal ein Artikel, wo ihr etwaige hier stattfindende Situation nochmal nachlesen könnt: https://www.weisheitundperle.com/blog/heimt%C3%BCckisch
Deshalb nutze ich nun mal eben meine Seite hier für gleich 2 Aufrufe.
1. An alle männlichen Leser:
Sammelt BITTE meinen Mann ein. Geht mit ihm zum Fussball gucken, Schwalbe oder Motorrad fahren, Auto schrauben, von mir aus Bier trinken oder was auch immer ihr sonst so macht...
Und 2.: An alle Frauen in ähnlicher Situation: Irgendwelche Tipps?!
Danke sehr.
Flo fragt sich derzeit übrigens, warum er ständig so müde ist. Habe versucht ihm zu erklären, dass er bis 3 Uhr nachts Youtube-Videos geguckt hat, Kaffee kein vollwertiges Frühstück ist und er sich das letzte mal 2014 sportlich betätigt hat.... aber hey - die Müdigkeit wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Apropos Müdigkeit.
Diese Woche habe ich eine Menge über Leistungsgrenzen bzw Leistungsdruck an sich nachgedacht. Eventuell, weil ich mir Dienstag soviel vorgenommen hatte und ein dicker, fetter, ekeliger, grünschimmeliger, vermaledeiter Migräneanfall jegliches Vorhaben zunichte gemacht hat.
Am Abend hatte das Unkraut also immer noch die Herrschaft über die an den Garten angrenzenden Steine übernommen, die Wollmäuse strolchten weiter fröhlich durch die Wohnung und die Kinder hatten nix als Brot mit Schokoaufstrich und Gummibärchen gegessen, weil der Einkauf noch im Supermarkt war.
Die Tatsache aber, dass die Abwesenheit von Schmerz soviel wichtiger war und ist als der Apfelsaftfleck auf dem Boden und vorallem die Einsicht dass die Kinder trotzdem so glücklich und zufrieden waren wie am Tag zuvor brachte erneut die immer wieder ins Gedächtnis zu rufende Erkenntnis, was wirklich zählt.
Allerdings kam mir dabei auch der Gedanke, dass wir eine Generation sind, die zunehmend in unseren besten Jahren völlig ausgebrannt ist, aber gleichzeitig nichts besseres zu tun hat, als unseren Kindern einen Lebensweg zu entwerfen und vorzuleben mit noch mehr Tempo und noch mehr Leistungsdruck.
Und das alles unter dem Schlagwort "Förderung". Die Kindergärten werden zu Schulen.
Wer dies oder das "früh!!!!" kann kommt schneller zum Ziel,so die weitläufige Meinung.
Aber Halt! Was für ein Ziel denn?!
Im Grunde habe ich für meine beiden nur ein Ziel: Glück und Gesundheit. Ich weiss ich erzähle das hier mantra-artig.... aber das macht es ja nicht weniger wahr.
Die beiden müssen noch nicht bis 100 zählen oder ihren Namen schreiben können wenn sie in die Kita kommen.
Greta ist nun 10 Monate und krabbelt nicht (hat Sophia in dem Alter übrigens auch nicht und die kann es jetzt hervorragend).
Und? Ich denke sie wird es noch lernen. Genau wie das Laufen. Ist noch keiner zur Schule gekrabbelt, soweit ich weiss.
Und die Kinder die mit 11 Monaten laufen konnten laufen mit 11 Jahren nicht besser nur weil sie 2 Monate länger Übung haben. Oder?
Liebe Leute: wenn euer Kind sich mit 4 Monaten noch nicht dreht oder nicht nach seinem Spielzeug greift: KEINE Sorge. Sie werden es sicher noch lernen.
Und wenn ihr ein Baby zu Welt gebracht habt was ganz klein und ganz zart ist: Keine Sorge. Niemand bleibt 45 cm gross.
Und wenn euer Baby quasi bei der Geburt aufgrund von Körpergöße in der Schule angemeldet werden kann: Who cares? Es wird eine Zeit geben wo es sich anpasst.
Ich verstehe diese unnötige Verunsicherung nicht. Auch verstehe ich gar nicht, woher dieser (Irr)Glaube kommt, man würde sein Kind verwöhnen und verhätscheln, nur weil man es nicht schreien lässt und ihm mit 3 Jahren 4-8 Std am Tag höhere Mathematik beibringt.
Versteht mich nicht falsch: Ich finde Förderung nicht schlecht. Und wir haben auch einige Lernspiele hier oder ich lese laufend Bücher mit den Mädchen und bringe ihnen das Sprechen bei.
Und natürlich weiss ich dass ich es übertrieben darstelle und nicht alles Schwarz oder Weiss ist....
Aber ich VERSUCHE zumindest keinen unnötigen Leistungsdruck aufzubauen.
Klar ist das eine Gradwanderung. Aber wir geben unser Bestes.
Ausserdem finde ich es eher wichtig, dass sie Dinge wie Höflichkeit und Hilfsbereitschaft erlernen, dass sie wissen wie man spielt und wie man ein guter Freund ist. Ich möchte das sie eine Kastanie von einer Eichel unterscheiden können und wissen wo die Milch herkommt.
Aber dafür müssen sie mit 4 Jahren nicht eine dritte Fremdsprache beherrschen.
Soviel mein Wort zum Donnerstag.
So, und deshalb versuche ich nun auch so entspannt wie möglich zu bleiben. Auch bei dem Gedanken, dass Flo mich nun hier die nächsten 8 Wochen "unterstützen" wird....
Hach, ich liebe Anführungszeichen um meine "Ernsthaftigkeit" auszudrücken.
Übrigens habe ich noch einen schönen Elternmoment für euch. Quasi meinen Moment der Woche.
Wir waren gestern im Tierpark (Jaaaa...sind wir oft, i know, Saisonkarte und Wetter sei dank) und sind auf einem Spielgerät rumgeklettert.
Als wir wieder unten angekommen waren rief Sophia plötzlich mit Blick auf noch rumkletternde Familien (die keine zwei Meter entfernt über unseren Köpfen in den Seilen "hingen") "Mama, guck mal da! Affen!"
Ich schwöre. Genau so.
Und zur Bestätigung hat sie noch mit dem Finger auf die Leute gezeigt. True story.
Zur Erklärung: Wir haben ihr beim Klettern erzählt, dass wir das genauso machen wie die eben beguckten Lemuren und Kattas.... und trotzdem: Ich hätte am liebsten offiziell einen neuen Aggregratzustand erreicht. Gasförmig? Nein! Überflüssig.
War kaum peinlich.
Ich war froh, dass die Leute uns nicht von oben auf den Kopf gespuckt haben.
Es war wieder so ein Moment wo ich bemerkte, wie sehr die beiden manchmal nach mir kommen (ja, ins Fettnäpfchen mit Anlauf und Köpper kann ich gut) und ein Moment in dem ich nicht wusste, ob ich deshalb stolz oder besorgt sein sollte.
So, stellt euch vor wie mein Kopf vor Scham wieder erdbeerrot ist und schöne Woche euch! Bis kommenden Donnerstag!
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