Heute wird es sehr emotional.
Dieser Text liegt mir am Herzen.
Wusste ich selbst noch nicht, bis ich ihn gerade geschrieben habe. Das macht es aber nicht weniger wahr.
Dieser Beitrag beschreibt die beiden wichtigsten Momente meines Lebens.
Er spricht über mein Alpha und Omega, den Beginn von Allem, den Sinn der Welt und den Kern der Liebe.
Meine Mädchen.
Warum? Warum heute?
Sage ich euch: Es sind nur noch 3 Tage.
NUR NOCH DREI winzig kleine kurze 24 Stunden.
Nur noch 3 Mal schlafen.
Dann wird mein kleines Baby, meine winziger Engel, mein kleiner Sonnenschein EIN Jahr alt und ist dann gar kein Baby mehr, sondern ein Kleinkind.
Es ist so wahnsinnig unglaublich, wie sehr die Zeit rast. Nicht zu fassen.
Die Geburt ist dann bereits ein Jahr her.
Und während ich so an die Tage denke, als meine Mädchen das Licht der Welt entdeckt haben und hier vor meinem PC sitze frage ich mich:
Habe ich euch mal von den Geburten meiner beiden Töchter erzählt?
Heute möchte ich das tun.
Sophia kam per Kaiserschnitt zur Welt. Der Arzt war damals überzeugt, sie würde nicht mehr ins Becken rutschen und entschied quasi für mich, dass wir sie auf die Welt holen sollten.
Als Erstgebärende ist man ja super unerfahren, außerdem war ich bereits ein paar Tage über dem errechneten Termin, kam keine Treppe mehr hoch und wollte nur noch meine Tochter in den Armen halten.
Also stimmte ich zu.
(Zu dem Zeitpunkt , also bei der Zustimmung, dachte ich übrigens noch der Kaiserschnitt würde in ein oder 2 Tagen gemacht werden.
Der Arzt meinte aber eher: "Jetzt sofort".)
Also hab ich Flo angerufen, er ist von der Arbeit nach Hause gefahren, Tasche holen und ab zu mir ins Krankenhaus.
Es waren minus 12 Grad an dem Tag und eine dicke Eisschicht lag auf der Strasse.
Flo ist trotzdem gefahren als sei er Walter Röhrl und kam noch rechtzeitig, bevor es los ging. (Als ich entlassen wurde, 4 Tage später, waren es übrigens PLUS 10 Grad)
Während der OP saß er bei mir am Kopf und hat meine Hand gehalten.
Als der Moment da war und wir Sophia das erste mal haben schreien hören... das war der unglaublichste Moment.
Plötzlich waren wir Eltern.
ALLES änderte sich in dieser Sekunde. Zum Guten.
So lange hatten wir darauf gewartet, wir hatten uns vorbereitet, darüber gesprochen, uns gefreut...
...und dennoch wussten wir nicht im Geringsten, was auf uns zu kommt.
Dieses Gefühl bei ihrem ersten Schrei... es war unglaublich.
Ich VERSUCHE mal, es zu beschreiben.
Wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt, DEIN KIND... dann fühlt man eine Liebe, die man sich nie hat vorstellen können und das Leben bekommt einen Sinn.
Es ist wahre und wahrgewordene, lebendige Magie.
Es ist, als ob die Welt für einen Moment stehen bleibt und sich dann im richtigen Takt weiter dreht .
Es ist wie Musik, die so harmonisch ist, dass dein Herz überströmt in Freude über diesen Klang.
In Flos Augen habe ich gesehen, wie sich all die unzusammenhängenden Dinge der Welt, alles was in Schieflage geraten war, einfach so - plötzlich und unerwartet - zusammengefügt und in die richtige Richtung gedreht haben.
Es war als würde man ein Puzzle vollenden und das letzte, verloren gegangene Stück hinzufügen. Und das obwohl man gar nicht wusste, dass das Puzzlestück fehlt.
Ach ihr Lieben, so sehr ich es auch versuche. Das ist einfach nicht in Worte zu fassen.
Das erste was ich dann von meiner kleinen Großen gesehen habe waren dann ihre roten Haare, ihr perfektes kleines Gesicht....
Sie dann auf meiner Brust zu haben, an ihr zu riechen, sie zu küssen.... unbeschreiblich.

Als ich dann mit Greta schwanger war, wusste ich natürlich, was auf mich zukommt.
Dachte ich zumindest.
Aber auch die zweite Geburt ist kein bisschen weniger sensationell, besonders oder emotional.
Die Liebe verdoppelt sich nochmal.
Ich war übrigens irgendwie überzeugt davon, dass auch Greta per Kaiserschnitt zu Welt kommen würde.
Als dann die Wehen einsetzten, erstmal leicht, an diesem Freitag morgen vor knapp einem Jahr, so circa ab 10 Uhr, habe ich deshalb gar nicht verstanden, was das ist.
Oder ich hab es nicht wahr haben wollen.
Das kleine Babymädchen sollte doch Montag geholt werden.
Ich hab den ganzen Tag immer wieder Wehen veratmet, musste ein paar mal dort wo ich gerade stand anhalten und mich irgendwo abstützen und hatte Abstände von unter 7 Minuten... und trotzdem haben Flo und ich abends um 23 Uhr noch beschlossen ins Bett zu gehen.
Vielleicht sollte ich dazu sagen: Wir waren während der Schwangerschaft so häufig im Krankenhaus, weil Greta immer zuviele Purzelbäume geschlagen hat und ihr Herz daher zu schnell unterwegs war, dass wir einfach dachten, wir sind schon bald wieder da.
An die bevorstehende Geburt haben wir irgendwie gar nicht gedacht.
Kann man ja auch mal vergessen, so in der 41. Schwangerschaftswoche.
Ich hab damals Sophia noch ins Bett gebracht und wir hatten Besuch von meinem Bruder. Wegen der heftigen Wehen musste ich immer wieder das Gespräch unterbrechen, aber ich bin trotzdem irgendwie nicht auf die Idee gekommen dass es Geburtswehen waren.
Kann man ja schon mal erfolgreich verdrängen sowas.
Nicht.
Um 1 Uhr nachts Flo hat schon tief und fest geschlafen, habe ich dann doch mal beschlossen, lieber mal vorsichtig im Kreissaal anzufragen. Telefonisch.
Bringt ja auch total viel.
Rückblickend war ich schwanger wohl nicht zurechnungsfähig.
Hab dann Flo geweckt. Der meinte aber ich solle nochmal ein bis zwei Wehen abwarten und hat erstmal noch 4 mal 7 Minuten weiter geschlafen.
3 Wehen (also knapp 15 Minuten) hat es gedauert, bis wir dann im Auto saßen (meine Mama war bei Sophia) und losgefahren sind und nochmal 6 Wehen, bis wir im Kreißsaal waren.
Ich weiss nun auch wieso im Krankenhaus überall Handläufe an den Wänden sind.
Ich war erst ein paar Minuten (um kurz vor 2 Uhr nachts und mit 9 cm.......) im Kreißsaal, als meine Fruchtblase platze.
Um 3:32 Uhr war Greta dann da.
Dieses Gefühl, DAS geschafft zu haben, geschaffen zu haben, der unglaubliche Stolz auf meinen Körper und darauf zwei solche Wunder erschaffen zu haben, die Liebe, die einfach förmlich in dir explodiert..... NICHTS ist damit vergleichbar.
Flo hat das übrigens auch ganz toll gemacht. Er war die ganze Zeit bei mir und war glaube ich vollkommen fertig davon, was er alles gesehen hat.
Ich meine - sind wir mal ehrlich - so ein Kreißsaal kann ja nach einer Geburt aussehen wie ein Schlachthaus. Sauber ist es dann wohl nicht mehr so richtig.
Als ich zwischendurch, mitten unter der Geburt beschlossen habe, das nicht mehr mit zu machen und das auch lautstark kundgetan habe (Die Hebamme meinte an der Stelle übrigens einfach "Tja. Nun musst du!", Recht hatte sie wohl) war er einfach da und hat meine Hand gehalten. Beziehungsweise ich seine. Zerquetscht ist wohl das passendere Wort.
Er war aber sehr tapfer, hat durchgehalten und sogar die Nabelschnur durchgeschnitten.
Damit hat er unserer Kleinen quasi Flügel gegeben.
Unsere Kinder bekamen von uns Wurzeln um immer zu wissen wo man herkommt und hingehört und Flügel, um zu entdecken und sie selbst zu sein, um Gutes in die Welt zu bringen und um uns zu lehren, wie man fliegt.
Und das tun sie. Jeden einzelnen Tag.
Die Große seit 2,5 Jahren, die Kleine nun fast 1 Jahr. Fast.
An meine Mädels. Ich danke euch!!!
Ihr seid besonders.
In jeglicher Hinsicht.
Und ihr werdet so, so sehr geliebt!
Eure Mama.
Und an euch liebe Leser: Drückt mir die Daumen für Sonntag. Dass ich die Ballons und den Kuchen noch sehe, vor lauter emotionaler Tränen! Bis nächste Woche!
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